Mit Urban von Mantua nach Venedig

Tag 1 – Anreise nach Mantua & Einschiffung

Meine Reise begann mit einer Zugfahrt nach Mantua. Von dort ging es zu Fuß – etwa 30 Minuten mit Koffer über Kopfsteinpflaster – zum Schiff. Dank der vorab erhaltenen Routenbeschreibung war das Boot problemlos zu finden.

Gegen 17 Uhr wurde ich herzlich von Alberto & Elena empfangen. Nach dem Bezug meiner Kabine lernte ich auf dem Sonnendeck die ersten Mitreisenden kennen. Um 18 Uhr wurden im Aufenthaltsraum Snacks und Aperitifs gereicht: Aperol Spritz, Campari Spritz, alkoholfreier Fresh Juice, dazu Chips, Nüsse und Blätterteigtaschen mit Tomatensauce.

Die Crew stellte sich vor: Zwei Personen aus Küche und Bar, der Kapitän, ein Mechaniker sowie unser Guide. Alle halfen beim Abendessen mit – und das war gleich ein Highlight:

Vorspeise: Prosciutto mit Melone
Hauptgang: Ravioli mit Ricotta, Walnuss und Gorgonzola
Dessert: Weiße Schokotarte mit frischen Früchten

Die Bar war zur Selbstbedienung mit einer Liste zur Erfassung der Getränke. Jeden Abend gab es eine Menüvorstellung, immer mit Überraschungseffekt und Weinempfehlung.

Nach dem Abendessen bot der Guide einen ersten, privaten Spaziergang durch Mantua an. Anschließend fand ein kurzes Meeting zum Ablauf des nächsten Tages statt. Die Bordsprache ist ausschließlich Englisch – wer damit Schwierigkeiten hat, hat es nicht leicht.

 

Tag 2 – Erste Radtour & Stadtführung Mantua

Bei traumhaftem Wetter erhielten wir unsere Fahrräder. Die erste Etappe führte entlang von Maisfeldern und kleinen Kanälen, stadtauswärts auf flachen Wegen – ideal für Einsteiger.

Am Nachmittag fand eine Stadtbesichtigung von Mantua statt (1 Stunde, geführt auf Englisch). Die Tour war informativ, auch wenn mein Knie etwas gelitten hat.

Ab 17:30 Uhr hatten wir freie Zeit in Mantua. Abendessen war individuell zu organisieren – und ein Tipp: Zu jedem Bier gibt’s gratis Snacks!

 

Tag 3 – Schifffahrt & Radetappe nach Zelo

Nach einem reichhaltigen und abwechslungsreichen Frühstück ging es für zwei Stunden mit dem Schiff von Mantua nach Malcantone. Von dort radelten wir über Bergantino nach Zelo. Die Route war ein schöner Kontrast zum Vortag, mit 98 % Radweg und ca. 6 km Gravel.

Highlights:

  • Zirkus- & Freizeitparkmuseum in Bergantino
  • Grana Padano Käseverkostung und Führung
  • Kaffeepause in Ostiglia
  • Am Abend gab es ein köstliches BBQ mit Panna Cotta als Dessert.

 

Tag 4 – In die Renaissancestadt Ferrara

Am Morgen machten wir uns auf den Weg in Richtung Ferrara, einer Stadt, die schon während der Renaissance als kulturelles Zentrum Norditaliens galt. Die Route dorthin führte uns über 20 km auf Landstraßen und weitere 30 km auf gut ausgebauten Radwegen. Es war eine angenehme, flache Strecke, die ausreichend Zeit für Pausen und Genuss ließ.

In Ferrara angekommen, hatten wir rund zwei Stunden Zeit, die Stadt zu erkunden. Sie gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe – und das zurecht. Die mächtigen Stadtmauern, das imposante Castello Estense mit seinem Wassergraben, sowie die breiten, von Palazzi gesäumten Straßen erzählen von einer Blütezeit unter der Familie Este, die Ferrara zu einem Zentrum von Kunst, Architektur und Wissenschaft machte.

Wir schlenderten durch das historische Zentrum, vorbei an der Kathedrale San Giorgio, der alten Universität und zahlreichen kleinen Gassen, die noch heute den Charme vergangener Jahrhunderte versprühen. Trotz der Hitze war es ein Genuss, hier zu sein – nicht zuletzt, weil Ferrara deutlich weniger touristisch überlaufen ist als andere Städte in der Region.

Von Ferrara wurden wir per Bus abgeholt und zu einer der ältesten Grappa Destillerien Italiens gebracht – inkl. Führung & Verkostung.

Zurück auf dem Schiff wartete ein entspanntes Abendessen auf uns, passend zum edlen Flair des Tages: Frische Caprese, eine herzhafte Portion Lasagne und zum Abschluss ein wunderbar leichter Soft Cake

Ein rundum gelungener Tag – mit Kultur, Bewegung und Genuss.

 

Tag 5 – Erste Meeresbrise & Chioggia, das „kleine Venedig“

Der Tag begann mit einer ruhigen, zweistündigen Schifffahrt, bei der wir allmählich die Landschaft sich verändern sahen. Die Weite wurde größer, die Vegetation sandiger – und mit jedem Kilometer kam ein Hauch von Salz in die Luft.

Nach etwa 10 Kilometern auf dem Rad war es dann endlich soweit: Der erste echte Geruch des Meeres – ein besonderer Moment! Diese salzige Brise, das Rauschen in der Ferne und die Wärme des Tages vermischten sich zu einem Gefühl, das schwer in Worte zu fassen ist. Es war klar: Wir waren an der Adria angekommen.

Die Strecke führte uns auf rund 8 km direkt entlang der Küste, mit herrlichem Blick auf das Wasser. Besonders eindrucksvoll war die Überfahrt per Boot von Chioggia nach Pellestrina – rund 45 Minuten auf dem Wasser, mit weiten Ausblicken und Vorfreude auf den nächsten Ort.

Chioggia selbst, oft als das „kleine Venedig“ bezeichnet, war ein absolutes Highlight: Kleine Kanäle, bunte Fischerboote, historische Brücken und enge Gassen vermittelten echtes venezianisches Flair – aber ohne den typischen Massentourismus. Zudem: Es riecht hier deutlich angenehmer als im großen Pendant!

Am Abend wurden wir erneut kulinarisch verwöhnt: Eine zarte Artischocke mit Zwiebelcreme und Kabeljau-Mousse, frische Pasta mit Pesto und Calamari und zum Abschluss ein wunderbar erfrischendes Zitroneneis

 

Tag 6 – Inseln Pellestrina & Lido + Einfahrt nach Venedig

Mit der Fähre ging es in 10 Minuten von Pellestrina nach Lido. Dort fuhren wir etwa 25 km mit dem Rad, vorbei an bunten Fischerhäusern (deren Farben ursprünglich von den Fischerbooten stammten).

Lido selbst ist Bekannt als Insel der Reichen – im Süden eher bescheiden, im Norden schick. Berühmt für seine Filmfestspiele.

Nachmittags stand eine Bootstour von Lido nach Murano auf dem Programm, inkl. Besuch einer Glasfabrik, gefolgt von einer weiteren Fahrt nach Giudecca. Dort erreichten wir schließlich unseren Zielhafen. Ein krönender Abschluss war die Durchfahrt durch Venedig – vorbei am Markusdom – einfach wunderschön.

Abendmenü: Karottensuppe mit Feta & Dill, Schweinslungenbraten mit Pesto, Fisolen & Petersilkartoffeln, Amarettokuchen mit Eis & Mousse

 

Tag 7: Venedig

Der Tag startete nach einem wiederholt gutem Frühstück mit einem Stadtspaziergang durch die wunderschöne Stadt. Was muss man noch mehr erwähnen – wer noch nie in Venedig war – ein absolutes MUSS!

Zu Mittag wurden wir entlassen und konnten den Nachmittag frei gestalten.

Zum Abschiedsdinner gab es Risotto mit Garnelen, Kabeljau gebraten und Tiramisu

 

Tag 8: Abschied & Heimreise

Fazit: Diese Reise war eine perfekte Kombination aus genussvollem Radeln, kulinarischen Highlights und dem besonderen Erlebnis, mit dem Schiff durch Norditalien zu reisen. Die Strecken waren überwiegend flach und gut machbar, das Schiff komfortabel, die Crew herzlich und das Essen hervorragend. Höhepunkt: Die Einfahrt nach Venedig über den Wasserweg – ein Moment, den ich so schnell nicht vergessen werde.

 

Auf den Geschmack gekommen? Hier geht es zur Reise: Po-Ebene mit Rad+Schiff ab Mantua oder in die entgegengesetzte Richtung: Po-Ebene mit Rad+Schiff ab Venedig

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